Nachdem der Fastnachtsrausch nun endgültig verflogen ist, blicken wir zurück und können es immer noch kaum fassen: My Kutt, what was that?! Full House bei unserer 1. Rock & Metal Fastnachts-Party!
Was für ein echter Spaß zur närrischen Zeit, ohne Schunkeln und Heile Gänsje. Stattdessen gab es gleich zum Einstieg eine satte Ladung Rock von Edgeball zur Veröffentlichung ihres neuen Albums „Read Between The Lines“. Tatsächlich brauchte man gar nicht zwischen den Zeilen zu lesen, den es war sofort klar, dass das Trio bei der spontan bestätigten Mitsingbarkeit seiner neuen Titel wie „We´re Back“ oder „Fatal Attraction“ mühelos die Überzeugungskraft seines Kultstücks „Walking Disaster“ aufrecht erhalten kann. Damit boten Edgeball nicht nur eine Steilvorlage, sondern setzten die Party-Latte schon in schwindelerregende Höhe.
Thunderstorm nahmen die Herausforderung an. Die breitbeinige Spandex-Bande konnte sich auf ihre Lebenserfahrung verlassen – und auf ihr bewährtes Repertoire, in dem sie alles zitieren was mindestens zwei Starkstrom-Gitarren erfordert: von Judas Priest über Metallica bis Accept. Und Thunderstorm ließen es sich nicht nehmen, auf die Bühne die treue Metal-Gemeinde einzuladen, die den Dresscode erfüllt: Kutte! Plötzlich gab es keinen Unterschied mehr zwischen „auf“ und „vor“ der Bühne. Aber im gemeinsamen Spaßempfinden waren zu diesem Zeitpunkt sowieso längst schon alle vereint.
So folgte die angekündigte Kutten-Kür: Die drei schönsten Rock-Patch-Jeanswesten wurden mit drei Überraschungspaketen der Bands honoriert. Jede Einzelne der knapp 20 präsentierten Heavy Metal-Trachten war ein wunderschönes Unikat. Unser Publikum ließ sich als unbestechliche Jury am meisten beeindrucken von einem Exemplar mit original Unterschriften von Accept. Zwei Ladys teilten sich die ersten Plätze für ihre passioniert zusammengestellte Kleidungsstücke. Bei der Entscheidung um den dritten Platz spielte aber das Geschlecht der Besitzer keine Rolle mehr – so hypnotisierend schien das Jumbo-Patch am Rücken. Darum konnte sich „Kiss“ nicht durchsetzen gegen die alles übertönende Forderung von „SLAYEEEEER!!!!“
Zum Ausklang türmten Crusher eine mächtige Gitarrenwand auf mit fundamentalem Bass-Sockel, präzise eingemeiselten Solos und dick verspachtelten Rhythmus-Fugen. Im Schatten der parallel verlaufenden Fastnachtssitzung im gleichen Haus störte es dann auch keinen, dass wir die übliche Spielzeit bis Mitternacht diesmal ein gutes Stück überzogen und Crusher den lautstarken Zugabe-Forderungen noch gebührend nachkommen konnten.
Unser Tonmann – pardon: „Ton-Jan“ Jan Springer hat ganze Arbeit geleistet und einen fetten Sound bereitet, an dem die Kuttenträger nichts zu nörgeln fanden. Veranstalter, Bands und Publikum waren sich längst einig: Das machen wir nächstes Jahr wieder!