Was Ihr verpasst habt

Doppel-Release-Konzert von AußHoltZ und Blackwater Horizon

(Baron, 25. Oktober 2014)

Es war im besten Sinne ein typisches Konzert der Kulturfabrik Airfield e.V.: Blackwater Horizon und AußHoltZ hatten sich zusammengetan, um ihrer beider CDs mit einem gehörigen Konzert im Baron zu veröffentlichen. Das haben sie geschafft!

Die Jungs haben dieses Konzert in Eigenregie organisiert und sich nur von der KfA unter die Arme greifen lassen in Sachen Sponsoring. Denn natürlich musste zu so einem besonderen Anlass auch der Sound besonders gut sein. Da haben sich die beiden Mainzer Rock-Kapellen nicht lumpen lassen und eine raumhohe Soundanlage in der beliebte Event-Kneipe am Uni-Campus auftürmen lassen.

Einhellige zuschauermeinung am Ende: “Hammergeil! – Was für ein Brett!”. Allein dafür haben sich die 7 Euro Eintritt gelohnt. Support für die beiden Local-Heroes kam aus Düsseldorf von den Alternativ Rockern Steen mit dem charismatischen Frontmann Ivo, die gleich dem Publikum gehörig einheizten.

Blackwater Horizon haben nun Superkräfte, wie in einem melodramarischen Video-Vorspann zum allgemeinen Amüsement gezeigt wurde: Eric Haupt alias Mad Hatter war seinem Ebenbild (zuletzt Dargestellt von Johnny Depp) nachempfunden und fast bis zur Unkenntlichkeit Geschminkt. Aber die Stimme und sein Gitarren spiel war eben doch unverkennbar. Das kann nur einer sein! Dicksaiter Mirco als Batman und Schlagwerker Janosch als Superman vervollständigten das musikalische Helden-Triumvirat. So gab’s nicht nur was auf die Ohren – auch fürs Auge wurde viel geboten. Gut und laut ging es bei Blackwater Horizon zur Sache. Der Laden war voll, die Stimmung bestens.

Das Publikum war voll in Fahrt und konnten kaum die nächste Band erwarten: Der zweite Headliner des Abends, AußHoltz, baute um seine CD-Veröffentlichung ein kleines Mysterium auf, denn von den Songs ihrer selbstbetitelten Debüt-EP gab es noch keine Vorab-Snippets zu hören. Die vier berliner Schweden-Mainzer bauten mit Beamer-Intro eine unheilvolle Stimmung auf. Die beiden Saitenreißer Fuchur und Pelle brachten einen erwartungsgemäß brachialen Crosscore-Sound auf die Bretter. Ein akustischer Anspruch, den das Equipment tapfer erfüllte. Für AußHoltZ hat mit diesem Gig auch eine neue Ära ihrer Band-Biografie begonnen; mit dem neuen Drummer Kayza wirkt ihr Werk nun rund. Einziger Wehrmutstropfen Frontmann HemLock lautstärketechnisch teilweise leider etwas zu kurz. Dennoch ein unglaubliches Konzert von AußHoltZ, zu dem das Publikum zum Finale bei „Zombieapokalypse“ abtanzte – auch wenn die ungrade Taktzahl dieses Stücks nicht gerade ideal ist zum Tanzen. Wir sind gespannt, was von diesen beiden Bands noch kommen mag und wünschen viel Erfolg!
Die Orga des Konzertes hielt sich noch einen kleinen Geniestreich offen. Denn als Abschluß der Veranstaltung hielt die Mainzer Crossover-Coverband CCCP nochmal eine Stunde lang erfolgreich das Publikum davon ab, die Location zu verlassen mit populären Clubhits der Deftones, Rage Against The Machine oder Disturbed! Das Vierer-Gespann war sehr gut drauf und performte so gut, als würde man vor dem Original stehen.

Die CDs könnt ihr nun bei beiden Bands erweben.
Bei AußHoltZ sogar online unter aussholtz.bandcamp.com

Beitragsbild von Morten Wenzek, Dearly Demented